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Bildende Kunst Art contemporain - Ausstellung

KLAUS - DIETER KRAZEWSKI und ANDREA WEBER
Bildnisse der Lichtbildnerei

KLAUS - DIETER KRAZEWSKI und ANDREA WEBER<br />
Bildnisse der Lichtbildnerei
© Klaus-Dieter Krazewski, Andrea Weber, Anita Frei-Krämer (Foto: Anita Frei-Krämer)

© Klaus-Dieter Krazewski, Andrea Weber, Anita Frei-Krämer (Foto: Anita Frei-Krämer)
Datum Vom 04/07/2022 um 08h00 bis zum 20/10/2022
Besondere Uhrzeiten, Termine und Informationen Öffnungszeiten Mo - Fr 8.30 - 12 und 14 – 18
Sa auf Anfrage (10 – 15 Uhr) | Geschlossen an Sonn- und Feiertagen

Preise Eintritt frei
Beschreibung
Der Gebrauch der Fotografie ist heutzutage sehr alltäglich und selbstverständlich für unzählige Zwecke geworden, die von der privaten Nutzung über die Dokumentation von Zuständen und Zeitabläufen bis zur Werbung und kommerziellen Verarbeitung reichen. Als Lichtbildnerei dient die Fotografie in unendlicher Vielfalt sowohl im Print- und Kunstbereich als Vehikel der Kommunikation. Durch Anwendung höchst entwickelter technischer Geräte und Verbrauchsmaterialien begründet die Fotografie eine eigene Industrieform und Kultur. Hier zeigen zwei Künstlerpersönlichkeiten der Bilderflut entgegen ihre fotografischen Standpunkte.

Der Westfale Klaus-Dieter Krazewski betreibt Lochkamerafotografie. Das ist eine sehr alte Technik aus historischer Sicht. Er verwendet seit 30 Jahren verschiedene Behältnisse wie große Konservendosen, ausrangierte Holzkoffer oder auch eine Handtasche, die er mit verschieden großen Löchern versieht und somit zur Lochkamera verwandelt. Er beschäftigt sich mit Themenzyklen beispielsweise Bauhausfotografie, Gedichten von Hölderlin oder Landschaftsformationen sowie bewegtem Wasser. Dazu baut er die Kameras so, dass sie entweder ein Loch oder bis zu 20 Löchern haben, die Bilder entstehen lassen, welche suggerieren, im Labor manipuliert worden zu sein. Er erarbeitet mit den diversen Kameras Langzeitaufnahmen (z.B. bis zu 45 Minuten Belichtungszeit). Die Kameras werden so gebaut, dass sie das Negativmaterial in Größen bis zu 70 x 80 cm aufnehmen können, was dazu führen kann, dass eine Lochkamera so groß wie ein Kühlschrank wird. Das bedeutet, dass seine Arbeitsweise an den Ursprung der Fotografie im vorletzten Jahrhundert erinnert. Zu sehen sind Palladiumprints, Salzprints und Cyanotypien (alles Edeldruckverfahren).

Die in Paris lebende Andrea Weber hat wiederum eine andere Arbeitsweise. Sie skizziert mit Tusche zart ihre Vorstellungen auf meist kleinformatige Papiere, die sie mit hochwertigen Ausschnitten aus Zeitschriften collagiert. Mitunter malt sie mit Aquarellfarben und verschiedenen Stiften teilweise konkret anmutende Fragmente in die Fläche und das Collagierte hinein. Dann fotografiert sie das Ganze. Sie erzeugt anstelle der Abbildung der Wirklichkeit eine Änderung zum Abstrakten und Konstruierten. Mit ihrer Vorgehensweise verwandelt sich das Bildverständnis zum autonomen Schaffensakt einer neuen Bildwirklichkeit. Ihre lichtbildnerische Produktion wird manuell, also haptisch hergestellt und ist ein Äquivalent zur Malerei. Die Werke sind lyrisch-poetisch und haben keinerlei Berührungspunkte mit computertechnischer Bildbearbeitung. So verweist Andrea Weber auch auf die experimentelle einzigartige Weise der Fotografieanfänge.


Text: Anita Frei-Krämer


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