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Bildende Kunst Art contemporain - Ausstellung

"Gerade jetzt ..." - Bilder - Karl und Rosemarie Vollmer

"Gerade jetzt ..." - Bilder - Karl und Rosemarie Vollmer
© Anita Frei-Krämer und Rosemarie und Karl Vollmer (von links)
Datum Vom 23/10/2018 um 08h00 bis zum 11/01/2019
Première le 23/10/2018 um 18h00
Preise Eintritt frei
Beschreibung
In dieser Ausstellung begegnen sich zwei Künstlerprotagonisten, die, obwohl beide abstrakt arbeiten, doch zwei Positionen der zeitgenössischen Sichtweisen vertreten. "Gerade jetzt ..." präsentiert zwei unterschiedliche Arbeitsstile, die sich grundsätzlich voneinander abheben: Karl Erich Vollmer, Ehemann von Rosemarie Vollmer, malt mit großer Geste in grafischer Manier. Ganz gleich, ob auf Riesenformaten oder in moderaten Größen, macht er aus seiner malerischen und körperlich-seelischen Verfassung kein Geheimnis und klotzt mit wildem Pinselstrich oder der Quaste seine Lineaturen, die oft alleine stehen und Räume eingrenzen, erobern oder zum figürlich anmutenden Objekt neigen. Seine großen Kraftpapierarbeiten fertigt er auf dem Boden, mitunter walzt oder schliert und wischt er spurenartige Fährten, die zur Vermassung führen oder aber landkartenartig wie Grenzen bestimmte Areale der Bildflächen organisch gliedern. Manchmal entstehen Inseln in der Farbe, lasurartig oder abgesprengt vom Untergrund führt die Farbe als Grafik ein Eigenleben. Der Betrachter mag sich in die Tiefen der verdichteten Bildanteile hinein verlieren oder aber träumend den Wegen ins Nirgendwo hingeben.



Bei Rosemarie Vollmers Werken ist die unterschiedliche Grundierung der Leinwand oder neuerdings der Papiere, die sie auf hölzerne Platten oder Rahmenkästen appliziert, wichtiger Bestandteil als Ausgangspunkt der jeweiligen Arbeit. Sie trägt Farbfelder auf, spart aus oder kratzt oder schabloniert, manchmal Ton in Ton, manchmal kontrastreich in Kalt-Warmtönen. Sie erzeugt auf kleineren und größeren Formaten teilweise lyrische Stimmungen. Auch mediterrane und geheimnisvolle verborgene Landschaften scheinen in ihren Bildern auf. Sie dosiert ihre Lineaturen sehr sparsam, meist grenzen Farbflächen aneinander, die wie eine innere Melodie Anmutungen an Naturerscheinungen und Stillleben erzeugen. Dabei mixt sie die unterschiedlichen, oft selbst hergestellten Farben, prägt nuancenreich ihre klar konfigurierten Ansichten und wechselt zu sich auflösenden vermischten Farbgeschehnissen.



K.E. Vollmers Art der Malerei könnte als Untersuchung ins Innere der Dinge, eine Zerlegung, gewertet werden, während Rosemarie Vollmers Malweise eher auf der Konstruktion des Fertigen, des Komplexen, beruht.


Text: Anita Frei-Krämer

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