Seit Jahren schon führt ein Mann eine Existenz weitab von der Frau und dem Sohn, die er einst verlassen hat. Der Einsame Weg, ein Stück des Wiener Dramatikers Arthur Schnitzler, berichtet von der Rückkehr dieses Mannes, den nach dem Tod seiner einstigen Geliebten plötzlich das Bedürfnis treibt, die schicksalhafte Schwelle des trauten Familienheims zu überschreiten und eine Vaterschaft aufzuklären. Um anzudeuten, dass jede Rolle eine mögliche Existenz für einen jeden darstellt, spielen die Schauspieler des flämischen Kollektivs tg STAN alle Rollen und teilen sich manchmal sogar eine Rolle mitten in einer Replik. In einer Inszenierung, die die Mechanik menschlicher Beziehungen in ihrer Nacktheit zeigt, bekommt das Drama eine verwirrende und unerwartete Kraft.