Archiv

Darstellende Kunst Theater - Aufführung

Mittagswende. Die Stunde der Spurlosen

Theater Basel 2016/ 2017

Theater Basel 2016/ 2017
Datum Vom 24/02/2017 bis zum 30/06/2017
Première le 24/02/2017
Besondere Uhrzeiten, Termine und Informationen Ab 24.02. die weiteren Spieltermine werden noch bekannt gegeben
Preise
Beschreibung Uraufführung/Auftragswerk
Schauspiel von Anja Hilling nach Paul Claudels «Mittagswende»

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Paul Claudel, Diplomat, Dichter und überzeugter Katholik, verfasste 1905 im Alter von 37?Jahren mit «Mittagswende» ein geheimnis-volles Drama. Mehr als vier Jahrzehnte hielt er es unter Verschluss und gab es erst im hohen Alter zur Uraufführung frei. Zu auto-biografisch, zu intim war ihm sein eigenes Werk geworden, das ihn selbst als in elementarste Konflikte verstrickten jungen Mann zeigt. Heimatlos zwischen Europa und Asien, zwischen Karriere und Kloster, verfällt sein jungfräuliches Alter Ego Mesa auf der Schiffs-reise nach China der faszinierenden Ysé. Ysé wird von zwei weiteren Männern umkreist: ihrem Ehemann De Ciz und ihrem ehemaligen Geliebten Almaric. Ohne mit Pathos zu geizen, hinterliess Claudel – dessen «Der seidene Schuh» in der Inszenierung von Stefan Bachmann dem Basler Publikum noch in Erinnerung sein dürfte – dieser zum Scheitern verurteilten Ménage-à-quatre ein literarisches Denkmal.

Die Berliner Dramatikerin Anja Hilling beschäftigt sich bereits zum zweiten Mal mit dem komplexen Kosmos Paul Claudels; voller Respekt für sein Werk überträgt sie es kenntnisreich in eine eigene, poetische Sprache.

«Die Handlung ist eine Gegenbewegung. Der Europäer, der seinen nicht von Not, sondern von Gier erfassten Geist dringend platzieren musste auf dem fremden Kontinent, der lang wartet, bis er den von unerschrockener Ignoranz beseelten Schädel leise entzweien wird durch einen Blitz. Das Zuhause, das der Mensch bis zuletzt noch mit sich trug, hat es nie gegeben. Wie Claudel interessiere auch ich mich für die Frau in dem Spiel. Die unbekannte Grösse. Die laszive Macht. Obwohl sie den Mann nur begleitet auf seinem Trip, beherrscht sie seine Bewegung. Weil sie selbst ihrem Begehren keine Grenzen setzt, kann die von ihr ausgehende Kraft (in einer schwachen Sekunde) gleichgesetzt werden mit der einer Gottheit. Weil sie in den Grenzen eines Körpers wirkt, kann die Erlösung nur das Zerfetzen der eigenen Haut sein.» Anja Hilling

Nach Shakespeares Komödie «Was ihr wollt» inszeniert Hausregisseurin Julia Hölscher dieses Kammerspiel.



<< zurück zum Suchergebnis

KALENDER

erweiterte Suche

VERZEICHNISSE

ANZEIGEN