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Darstellende Kunst Theater - Aufführung

Wilhelm Tell
Schauspiel von Friedrich Schiller

Theater Basel 2016/ 2017

Theater Basel 2016/ 2017
Datum Vom 23/02/2017 bis zum 30/06/2017
Première le 23/02/2017
Besondere Uhrzeiten, Termine und Informationen Ab 23.02. die weiteren Spieltermine werden noch bekannt gegeben
Preise
Beschreibung Eine Koproduktion des Theater Basel mit dem Schauspiel Köln. Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Unter dem Eindruck der Französischen Revolution und der erstarkenden Macht Napoleons beginnt ausgerechnet der Deutsche Friedrich Schiller um 1800 den Schweizer Tell-Mythos zu bearbeiten – vermutlich inspiriert von Goethe, der bei einer Schweizreise auf die Sagen rund um die Eidgenossenschaft und deren Helden gestossen ist. Die ideale Revolution ist bei Schiller eine konservative: Sie fordert nicht zwingend Erneuerung oder Umsturz, sondern verteidigt alte, bewährte Werte. Dies ist das politische Programm, unter welchem sich die Schwörenden auf dem Rütli gegen Ungerechtigkeit und Machtmissbrauch des Landvogts Gessler zu einer für die Zeit typischen Eidgenossenschaft vereinigen. Das Besondere am Tell-Stoff ist, dass der Auslöser der Revolution nicht politisch motiviert ist: Dem eigensinnigen und freiheitsliebenden Waldmenschen Tell liegen weder die gesellschaftliche Ordnung noch das Allgemeinwohl am Herzen. Erst als er durch Gesslers fatales Spiel sein familiäres Glück bedroht sieht, greift er aus Wut zur Armbrust und wird zum Tyrannenmörder. So vollbringt er als unpolitischer Selbsthelfer die für die Revolution ausschlaggebende Tat.

Freiheit, Unabhängigkeit und Gerechtigkeit – so heissen jene wichtigen und bewährten Werte, um die in «Wilhelm Tell» ein ganzes Arsenal von Figuren kämpft. Zu Schillers Zeiten war Tell eine Ikone der revolutionären Bewegungen in Europa. Bis heute ist er der Schweizer Volksheld par excellence, brauchbar für vieles, auch hanebüchenen Verdrehungen und Umdeutungen ausgeliefert. So erleben wir, dass sich politische Wortführer_innen die sprachliche Maske des Befreiungshelden aufsetzen und dessen Image in populistischer Manier vollständig aushöhlen. Ein potentes und brandgefährliches Mittel, um ge­gen Öffnungen jeglicher Natur zu hetzen. Der Tell-My­thos verdient eine Wiederbesichtigung.

Die Koproduktion mit dem Schauspiel Köln inszeniert der Schweizer Stefan Bachmann, der mit «Wilhelm Tell» an das Theater Basel zurückkehrt, dem er als Schauspieldirektor vier Jahre lang verbunden war. Bachmann ist seit 2013 Intendant des Schauspiel Köln. Mit ihm kommt auch der Schauspieler Bruno Cathomas an das Theater Basel zurück.



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